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Echoes of Nature - A Colourful Dialogue

Vicky Anna Lardschneider 
Oct 1st - 10th 2024

Orangerie Munich, Germany

Talk: Werner Buss
Performance: Stonebite Studios

Photographer: Sibbel Ludwig

//DE (english below)

In der Ausstellung „Echoes of Nature – A Colourful Dialogue“ der Künstlerin Vicky Anna Lardschneider entfaltet sich ein faszinierendes Zusammenspiel zwischen Kunst und Natur. Der Betrachter wird auf eine tiefgreifende Reise durch Mikro- und Makrokosmen eingeladen. Diese Ausstellung präsentiert zwölf kleine Aquarell- und Tuschegemälde, die als Mikrokosmen fungieren und die verborgenen Strukturen, sowie Energien der Natur in abstrahierter Form darstellen. Diese kleinen Aquarellgemälde erhalten hier eine Bühne, auf der sie in ihrer vollen Pracht erstrahlen können. Durch die künstlerische Vergrößerung wirken sie wie unter einer Lupe betrachtet, wodurch ihre oft verborgenen Details und Strukturen sichtbar werden. Die Mikrokosmen sind nicht nur ästhetische Objekte; sie sind essentielle Bestandteile des ökologischen Kreislaufs, die in ihrer Komplexität und Schönheit oft übersehen werden. Jedes dieser Werke ist ein Fenster in eine andere Dimension, in der die Farben und Formen der Natur in einem harmonischen Dialog miteinander kommunizieren.

Die Künstlerin beschäftigt sich in ihrem Arbeitsprozess mit vielen Fragen, die sie in ihre Recherche und Werkentstehung mit einbezieht. Kann Sie als Künstlerin ihre Umgebung so interpretieren, dass Naturelemente ihre feste Definition verlieren? Welche Geschichten erzählen die Farben und Texturen von Erde und Stein über unsere eigene Existenz? Diese Überlegungen führen dazu, dass die subtilen Nuancen der natürlichen Welt von ihr eingefangen werden – von den zarten Farbverläufen einer Wasseroberfläche bei unterschiedlicher Lichteinstrahlung bis hin zu den komplexen Texturen von Blättern und Steinen. In den Werken spiegelt sich nicht nur die Wahrnehmung der Künstlerin wider, sondern auch die Frage: Wie resoniert die Natur mit unserem innersten Wesen? Welche Rolle spielen physikalische Eigenschaften wie Gewicht und Textur bei unserer Wahrnehmung? Welche neuen Bedeutungen können entstehen, wenn wir uns erlauben, Dinge anders zu betrachten?

Das Herzstück der Ausstellung bildet ein Werk von 3,50 Metern Breite, das die Zwischenwelt verkörpert – einen Raum zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren, zwischen Materie und Geist. Hier wird die Idee des Übergangs greifbar; es ist ein Ort, an dem die Grenzen zwischen Mensch und Natur verschwimmen. In diesem Kontext stellt sich die Frage: Wie können wir den unsichtbaren Faden erkennen, der uns mit der Erde verbindet? Diese Fragen laden dazu ein, sich mit den tiefen Schichten des Seins auseinanderzusetzen und seine eigene Resonanz zur Natur zu erkunden.

Die verwendeten Materialien in den Kunstwerken sind nicht nur Träger von Farbe, sondern auch Zeugen einer jahrtausendealten geologischen Geschichte. Die Gesteinspigmente, die Vicky Anna Lardschneider selbst sammelt und pulverisiert, verleihen den Werken eine Authentizität und Tiefe, die über das rein Visuelle hinausgeht. In jedem Pinselstrich schwingt das Echo der Zeit mit – von den Entstehungsprozessen der Erde bis hin zu den gegenwärtigen Erfahrungen des Menschen in der Natur. Begleitende Fragen der Künstlerin sind hierbei: Welche Geheimnisse birgt das Material selbst? Was erzählt es uns über unsere Verbindung zur geologischen Vergangenheit?

Die Installation der Ausstellung ist so konzipiert, dass sie eine meditative Atmosphäre schafft und gleichzeitig die Symbolik eines keltischen Steinkreises entwickelt. Dieser historische Ort des Zusammenkommens und der spirituellen Reflexion wird durch die Anordnung der Naturmaterialien in einem kreisförmigen Layout nachgebildet, das einlädt, sich im Raum zu bewegen und die Kunst aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Der keltische Steinkreis steht nicht nur für die Verbindung zur Erde, sondern auch für den Zyklus von Leben und Tod, der in der Natur allgegenwärtig ist. Diese Anordnungen sind Ausdruck der kulturellen Identität und des kollektiven Gedächtnisses einer Gemeinschaft. Sie erzählen Geschichten über die Beziehung der Menschen zur Natur und zu ihren Mitmenschen. Durch das Eintauchen in diese künstlerische Erfahrung wird sowohl das äußere Wahrnehmen geschärft, als auch das innere Empfinden angeregt. Die Stille des Raumes wird zum Resonanzboden für persönliche Reflexionen über unsere Beziehung zur Umwelt und lädt dazu ein, die eigene Spiritualität im Einklang mit der Natur neu zu entdecken.

Die Verbindung von Naturwissenschaft und Kunst ist in allen Arbeiten von Lardschneider wiederzufinden. Durch die Transformation von natürlichen Materialien in künstlerische Ausdrucksformen wird nicht nur die Schönheit der Natur gewürdigt, sondern auch ihre komplexe Geologie thematisiert. Diese Symbiose eröffnet neue Perspektiven auf unsere Beziehung zur Umwelt und regt dazu an, über das oft Ungreifbare nachzudenken: das Gefühl der Energetisierung und Entspannung, das uns beim Eintauchen in natürliche Landschaften umgibt. Was bedeutet es für unser Wohlbefinden, wenn wir uns im Einklang mit der Natur befinden? Wie beeinflusst diese Verbindung unser emotionales Erleben?

Der Titel „Echoes of Nature“ verweist auf diese vielschichtige Resonanz zwischen Mensch und Natur. Sobald die Werke an der Wand hängen, sind sie mehr als nur Abbilder eines kreativen Prozesses; sie werden zu eigenständigen Wesen und Organismen, die im Dialog mit dem Menschen stehen. Jeder Betrachter bringt seine eigenen Erfahrungen und Emotionen mit – so entsteht ein individueller Austausch zwischen Kunstwerk und Betrachter.

Die Ausstellung macht deutlich: Kunst ist nicht nur eine Reflexion unserer inneren Welt, sondern auch ein Medium zur Erkundung unserer äußeren Realität. „Echoes of Nature – A Colourful Dialogue“ lädt dazu ein, innezuhalten, zu reflektieren und sich auf eine sinnliche Entdeckungsreise einzulassen – eine Reise zurück zur Natur und zu uns selbst. Anregende Überlegungen sind: Wie können wir durch Kunst einen Zugang zu unseren tiefsten Empfindungen finden? Inwiefern kann diese Rückverbindung zur Natur unser Verständnis von uns selbst erweitern?

Diese Fragen sind nicht nur Teil des kreativen Prozesses; sie laden auch Sie als Betrachter ein, Ihre eigene Beziehung zur Natur zu hinterfragen und neu zu entdecken. Lassen Sie sich von den Farben leiten und finde Sie Ihren eigenen Dialog mit diesen Echos.

 

//ENG

In the exhibition "Echoes of Nature – A Colourful Dialogue" by artist Vicky Anna Lardschneider, a fascinating interplay between art and nature unfolds. The viewer is invited on a profound journey through micro- and macrocosms. This exhibition presents twelve small watercolor and ink paintings that function as microcosms, depicting the hidden structures and energies of nature in an abstract form. These small watercolor paintings are given a stage here where they can shine in their full splendor. Through artistic magnification, they appear as if viewed under a magnifying glass, revealing their often-hidden details and structures. The microcosms are not only aesthetic objects; they are essential components of the ecological cycle that are often overlooked in their complexity and beauty. Each of these works is a window into another dimension where the colors and forms of nature communicate with each other in harmonious dialogue.

The artist engages with many questions during her creative process, which she incorporates into her research and the creation of her works. Can she, as an artist, interpret her surroundings in such a way that elements of nature lose their fixed definitions? What stories do the colors and textures of earth and stone tell about our own existence? These considerations lead to the capturing of subtle nuances of the natural world—from the delicate color gradients of a water surface under different lighting conditions to the complex textures of leaves and stones. The works reflect not only the artist's perception but also the question: How does nature resonate with our innermost being? What role do physical properties like weight and texture play in our perception? What new meanings can arise when we allow ourselves to look at things differently?

The centerpiece of the exhibition is a work measuring 3.50 meters in width that embodies the liminal space—a realm between the visible and the invisible, between matter and spirit. Here, the idea of transition becomes tangible; it is a place where the boundaries between humans and nature blur. In this context, one might ask: How can we recognize the invisible thread that connects us to the Earth? These questions invite contemplation of the deep layers of being and exploration of one's own resonance with nature.

The materials used in the artworks are not only carriers of color but also witnesses to an ancient geological history. The rock pigments that Vicky Anna Lardschneider collects and pulverizes herself lend authenticity and depth to her works that go beyond mere visual appeal. In every brushstroke resonates the echo of time—from Earth's formation processes to contemporary human experiences in nature. Accompanying questions from the artist include: What secrets does the material itself hold? What does it tell us about our connection to geological history?

The installation design creates a meditative atmosphere while simultaneously developing the symbolism of a Celtic stone circle. This historical gathering place for spiritual reflection is recreated through the arrangement of natural materials in a circular layout that invites movement within space and experiencing art from various perspectives. The Celtic stone circle represents not only a connection to Earth but also embodies the cycle of life and death that is omnipresent in nature. These arrangements express cultural identity and collective memory within a community, telling stories about humanity's relationship with nature and fellow beings.

By immersing oneself in this artistic experience, both external perception is sharpened, and internal feelings are stimulated. The silence of the space becomes a resonance chamber for personal reflections on our relationship with the environment, inviting individuals to rediscover their spirituality in harmony with nature.

The connection between natural science and art is evident throughout Lardschneider's works. By transforming natural materials into artistic expressions, not only is nature's beauty honored but its complex geology is also addressed. This symbiosis opens new perspectives on our relationship with our environment and encourages contemplation on what is often intangible: the feeling of energization and relaxation that surrounds us when immersed in natural landscapes. What does it mean for our well-being when we find ourselves in harmony with nature? How does this connection influence our emotional experiences?

The title "Echoes of Nature" refers to this multifaceted resonance between humans and nature. Once hung on walls, these works become more than mere representations of a creative process; they transform into independent beings and organisms engaged in dialogue with humanity. Each viewer brings their own experiences and emotions—creating an individual exchange between artwork and observer.

The exhibition makes clear: Art is not only a reflection of our inner world but also a medium for exploring our outer reality. "Echoes of Nature – A Colourful Dialogue" invites you to pause, reflect, and embark on a sensual journey of discovery—a journey back to nature and to ourselves.

Provocative considerations include: How can we access our deepest feelings through art? In what ways can this reconnection with nature expand our understanding of ourselves? These questions are not only part of the creative process; they also invite you as an observer to question and rediscover your own relationship with nature. Let yourself be guided by colors, finding your own dialogue with these echoes.

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